Tracheo-ösophageale Fistel Versorgung
Nach einer kehlkopfkrebsbedingten Tumorresektionen (Laryngektomie) kommt es häufig zu Wundheilungsstörungen (verursacht durch anschließende Radiatio, Radiochemotherapie und Keimbildung) die in einer pharyngokutanen und ösophagotrachealen Fistel resultieren. Oft wird versucht die Fistel operativ durch Lappenplastiken zu schließen. Aber auch hier gibt es Limitationen.
Durch eine Aspirationsgefahr ist der Schluckvorgang sowie das Sprechen bei Patienten mit pharyngokutanen und ösophagotrachealen Fisteln nicht möglich.
In solchen Fällen werden Epithesen, sogenannte Tracheo - ösophageale Fistel Versorgungen angefertigt, hierfür wird stationär eine Abformung vorgenommen bzw. anhand digitaler Datensätze ein physisches Modell hergestellt.
Funktionelles Schlucken von Speichel und Nahrung (siehe Video) ist mit dieser Versorgung möglich, da sich die verwendeten Materialen binnen der ersten 24 Stunden der Anatomie und der damit verbundenen Funktion anpassen. Eine Dislokation der Epithese ist nahezu unmöglich und es kommt zu fast keiner Leckage bzw. Flüssigkeitsaustritt. Insbesondere stellt der Verlust der Sprache für den Betroffenen ein wesentliches Problem dar.
Wir versorgen mittlerweile in engster Zusammenarbeit mit Dr. Steffen Dommerich Charité – Universitätsmedizin Berlin seit 8 Jahren unsere Patienten mit einer integrierten Stimmprothese (Sprachventile), um ihnen die Lautbildung bzw. das Sprechen zu ermöglichen – mit erstaunlichen klinisch-bestätigten Resultaten. Der Wechsel einer Epithese erfolgt in der Regel alle Jahre.
Tracheo-ösophageale Fistel Versorgungen mit integrierter Stimmprothese sind ein probates Mittel zur Wiederherstellung der Schluckfunktion und schaffen erstaunlich gute Resultate in der Stimmen -und Sprachrehabilitation.
Das Einsetzen der Tracheo-ösophageale Fistel Versorgung erfolgt sowohl ambulant als auch stationär. Die Anfertigung und Eingliederung erfordert eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen HNO Chirurg, Anästhesisten und Medical Engineer.
Hauptbehandlungsort:
Charité – Universitätsmedizin Berlin
Campus Charité Mitte
Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde
Luisenstraße 13. 10117 Berlin
Leitung: Herr Ltd. OA Dr. med. Steffen Dommerich
